Der Traum vom immerblühenden Beet
Das ganze Jahr lang auf ein Meer aus bunten Blüten schauen – eine schöne Vorstellung, die mit ein wenig Geschick in fast jedem Garten umsetzbar ist.
In dem lang und tief angelegten Beet finden Blütenstauden für jede Jahreszeit Platz. Zusätzlich wurden Blattschmuckpflanzen wie Funkien (Hosta) und einjährige rotblättrige Melde (Atriplex) gepflanzt
Zu den lang blühenden Stauden zählen zum Beispiel die Katzenminze, Flammenblume (Phlox) oder Mädchenauge (Coreopsis verticillata). Schönheiten wie Türken-Mohn (Papaver orientalis), dessen Blüten nur wenige Wochen halten, sollten Sie nur in geringer Stückzahl pflanzen und im hinteren Teil des Beetes platzieren. Sonst entstehen, da nach dem Verblühen auch die Blätter schnell absterben, unschöne Lücken. Wenn vor solche Kurzblüher Stauden wie Herbst-Anemonen (Anemone hupehensis) oder Silberkerze (Cimicifuga) gesetzt werden, verdecken deren üppige Blätter die kahlen Stellen – und zum Ende des Gartenjahrs ist noch einmal für neue Blüten gesorgt. Dazu ein oder zwei dekorative Ziergräser wie Chinaschilf (Miscanthus sinensis) oder Lampenputzer- Gras (Pennisetum alopecuroides), und der Herbst-Garten ist perfekt.
Blauer Rittersporn, purpurne Becher-Malve (Lavatera), rosa Lupine, gelber Frauenmantel und roter Mohn (Papaver) blühen im Juni und Juli um die Wette
Ein einfacher Trick, um mehr Farbe in die Beete zu bringen: Stellen Sie zusätzlich Töpfe hinein, die im Frühjahr, Sommer und Herbst immer neu bepflanzt werden. Natürlich können Sie statt Sommerblumen auch üppig blühende Kübelpflanzen verwenden. Auch ein- oder mehrjährige Kletterpflanzen wie Kapuzinerkresse, Duft- Wicken (Lathyrus odoratus) oder Jelängerjelieber (Lonicera) vergrößern den Blütenreichtum. An Säulen oder Obelisken gepflanzt benötigen sie wenig Platz und bringen auch in der Höhe Farbe.
Mit feurigen Farben legen die Fackellilien (Kniphofia) im Juni los. Sonnenhut (Rudbeckia), Aster und Fetthenne (Sedum) gesellen sich im Juli und August dazu
Wenn Sie jedes Jahr zur gleichen Zeit an Ihren Lieblings- Urlaubsort fahren, darf der Garten dann auch etwas trister aussehen. So bleibt mehr Platz für Stauden, die überreich blühen,wenn Sie zu Hause sind. Tipp: Immergrüne Sträucher wie Buchsbaum und Stechpalme sowie wintergrüne Stauden wie Bergenie und Purpurglöckchen sorgen dafür, dass das Beet auch im Winter nicht kahl wirkt.
Rosafarbene Flammenblume (Phlox), gelbe Königskerze (Verbascum), niedrige blauviolette Katzenminze (Nepeta) und Lavendel feiern im Juli und August ihren gemeinsamen Blütenhöhepunkt
Damit Blütenfarben und -düfte sich optimal entfalten können, braucht das Beet viel Sonne, vor allem bei üppigen Blütenstauden wie Rittersporn, Flammenblume oder Lupinen. Bedenken Sie auch, dass eine solche Pflanzung viel Platz benötigt. Wichtig: Eine Fläche von zehn Quadratmetern ist das Minimum. Wenn immer nur ein oder zwei Pflanzen gleichzeitig blühen, wird der Traum nicht erfüllt.
Rosa Mondviole (Lunaria), weiße Akelei, hohe Katzenminze und dunkelvioletter Steppen- Salbei geben sich im Juni neben Rosenblüten ein Stelldichein
Nur Beete, in denen mehrere Pflanzen gemeinsam in voller Blüte stehen, wirken schön üppig. Besonders gut sieht es aus, wenn ein paar Stauden derselben Art an ein, zwei Stellen im Beet erneut auftauchen. Entscheidend ist die Farbabstimmung. Schön wirken zum Beispiel romantische Kombinationen in Rosa, Weiß oder Blau oder fröhliche Mischungen aus Gelb, Blau und Rot.
Zierlauch (Allium ‘Globemaster’) ist ein Blüten-Star, der nur wenig Fläche braucht, aber zwischen Salbei sowie roten und weißen Spornblumen (Centranthus) tolle Akzente im Beet setzt
Ein immerblühendes Beet braucht eine gute Planung. Da das Angebot an früh blühenden Stauden sehr gering ist, sollten Sie die Auswahl auf Zwiebelpflanzen und kleine Frühlingssträucher wie Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum) oder Zwerg-Mandel (Prunus tenella) ausdehnen. Die Sträucher bilden in der kalten Jahreszeit das Gerüst des Beets.Zwiebelblumen wie Narzisse, Krokus oder Traubenhyazinthe (Muscari) haben außerdem den Vorteil, dass sie im Sommer und Herbst nur wenig Platz brauchen. Ihr welkendes Laub wird später von den Beetnachbarn verdeckt.
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